Gedanken zur Amerikanischen Arbeitswelt
Es wird mal wieder Zeit für einen Eintrag, heute aber nicht so lang.
Man braucht hier schon sehr oft n Gemüht wie ne Gummikuh. Ob im Straßenverkehr, auf Reisen, auf m Amt, mit den Handwerkern, im Kaffee wenn man versucht seinen Kaffe NICHT im Pappbecher zu bekommen oder einfach nur wenn man im Supermarkt mal kurz was aus m Regal nehmen will der ganze Gang aber von einem einzigen Mensch blockiert wird.
Am meisten Nerven braucht man aber bei der Zusammenarbeit mit einigen Deutschen übern Teich hinweg zusammenarbeitet. Mit denen, die meinen sie wüssten alles und seien total aufklärt und weltmännisch und vor allem, dass es nur EIN Richtig gibt.
Im letzten halben Jahr musste ich feststellen, dass wir Deutschen ziemlich hochnäsig und arrogant sind wenn es um die Arbeit geht. Ich möchte an dieser Stelle sicher keine Lanze für die amerikanische Arbeitsqualität oder Arbeitsmentalität brechen, im Gegenteil "Made in Germany" hat für mich einen höheren Stellenwert bekommen als es früher der Fall war, aber zu oft hört es dann eben mit diesem "Made in Germany" auch schon auf.
Ich musste lernen mich in das hiesige Arbeitssystem einzufinden. Meine Position bringt es mit sich, dass ich mit amerikanischen Erwartungen einerseits und deutschem Selbstverständnis andererseits jonglieren muss, und das alles in einer deutsch gesteuerten Firma die in den USA immer erfolgreicher werden will.
Mein Chef - der hier alles aufgebaut hat geht nach 30 Jahren USA kommende Woche in den verdienten Vorruhestand. Sein weiterer Berufswunsch: Liftboy am Skilift in Strunz / Österreich. Er ist wie er ist - aber er hat es geschafft auf der Position hier zu überleben.
Mal gucken ob ich mich, als Sternzeichen Stier, auch als Gummikuh bewähren kann - zumindest dann wenn die Wand zu dick, die Hörner zu stumpf und die Hufe zu schwer sind.
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